Berlin Friedhöfe am Halleschen Tor

Vor dem Halleschen Tor kam es schon im frühen 18. Jahrhundert zur Anlage eines ersten Friedhofs außerhalb der Stadt. Es war dies der um 1735 angelegte Dreifaltigkeitsfriedhof I. Ihm sollten bald fünf weitere Begräbnisplätze folgen, nämlich die Friedhöfe I, II und III der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche sowie der Böhmisch-Lutherische Friedhof der Bethlehemsgemeinde und der Friedhof der Brüdergemeine.
Der älteste der genannten sechs Friedhöfe, der Dreifaltigkeitsfriedhof I ist auch der älteste Friedhof Berlins, auf dem noch heute bestattet wird. Bereits 1755 wurde das Friedhofsgelände nach Süden ausgedehnt, 1798 erfolgte eine zweite Erweiterung, die den größten Teil des heute noch erhaltenen Dreifaltigkeitsfriedhofs ausmacht. 1816 wurde dieser Friedhof ein letztes Mal vergrößert, bevor die Gemeinde als erste 1825 an den Tempelhofer Berg, in die heutige Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg zog und dort einen weiteren Friedhof eröffnete.Entlang der Zossener Straße vor dem Halleschen Tor befindet sich der Friedhof Jerusalem I, der bereits 1796 durch den Friedhof Jerusalem II, nunmehr bis an die Baruther Straße reichend, erweitert wurde. 1819 erhielt dieses Friedhofsgelände seine letzte Erweiterung mit der Errichtung des großen Friedhofskomplexes, dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde.
Für die seit 1732 aus Böhmen einwandernden hussitischen Glaubensflüchtlinge, ließ Friedrich Wilhelm I. 1735-37 nicht nur eine eigene Kirche, die Bethlehemskirche, errichten, sondern vor dem Halleschen Tor auch einen eigenen Begräbnisplatz, den Böhmisch-Lutherischen Bethlehemsfriedhof anlegen. Zur Bethlehems- bzw. Böhmischen Gemeinde gehörte die „Brüdergemeine“, die sich mit ihren Bestattungsformen an den Herrenhutern orientierte. Aufgrund von Auseinandersetzungen innerhalb der Gemeinde kam es 1746 zu einer bis heute sichtbaren Trennung beider Begräbnisplätze, gleichwohl das Gelände in gemeinschaftlichem Besitz verblieb. Bei der Neuanlage der Blücherstraße nach dem Zweiten Weltkrieg 1967-71 wurde ein 33 Meter breiter Streifen dieses Friedhofs enteignet und überbaut. Heute erinnern an diesen Friedhof nur noch das erhaltene Eingangsportal von 1826 und die einheitlich geformten Kissensteine.
Positiv hingegen und sehr bemerkenswert ist die im Jahr 2013 eröffnete Dauerausstellung „Die Familie Mendelssohn und ihre Gräber vor dem Halleschen Tor“ in einer nicht mehr genutzten Friedhofskapelle zwischen den Friedhöfen Dreifaltigkeit I und Jerusalem III.
(Autor: Klaus-Henning von Krosigk)

 

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