Die Gründung des stets gemeinsam genutzten Friedhofs der Dorotheenstädtischen, und der mit dieser seit 1680 verbundenen Friedrichswerderschen Kirchengemeinde erfolgte um 1763. Damals stellte Friedrich II. ein Gelände vor dem Oranienburger Tor im Norden Berlins zur Verfügung, das als Ersatz für die innerhalb der Stadtmauern liegenden und weitgehend überfüllten Begräbnisplätze dienen sollte. 1770 erfolgte schließlich die erste Beisetzung.Unmittelbar neben der heute umgangssprachlich nur noch Dorotheenstädtischer Friedhof genannten Begräbnisstätte befindet sich der Friedhof I der Französisch-Reformierten Gemeinde, ein Friedhof der 1780 für die Berliner Hugenotten angelegt wurde. Diente der Dorotheenstädtische Friedhof in den ersten Jahrzehnten nach seiner Eröffnung vorrangig der ärmeren Bevölkerung als Begräbnisort, so änderte sich dies spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Denn im Einzugsgebiet beider Kirchengemeinden lagen die Wohnungen und Wirkungsstätten vieler Gelehrter, so die Akademie der Künste und der Wissenschaften, die Sing- und die Bauakademie, und seit 1810 die damals gegründete Berliner Universität.Entsprechend der Bedeutung der Bestatteten wurden viele Grabmale zunehmend von bekannten Künstlern entworfen. Somit hat sich bis heute ein reiches Erbe an kunst- und kulturgeschichtlichen Grabmal-Zeugnissen erhalten. Sie erinnern an bekannte Persönlichkeiten, wie die Philosophen Fichte und Hegel, an Künstler wie Schadow, Schinkel, Rauch oder Strack, gefolgt von Literaten, Komponisten und Schauspielern wie Bertolt Brecht, Heinrich Mann oder Anna Seghers, Hanns Eisler und Helene Weigel. Im 19. Jahrhundert erfolgten bauliche Erweiterungen der angrenzenden Hannoverschen Straße. Dabei wurden Teile des Friedhofsgeländes als Bauland veräußert, sodass es schon 1869 zu einer drastischen Einschränkung von Beisetzungen kam. Erst in den 1920er Jahren erfolgte eine Wiedereröffnung des Friedhofs. Hierbei kam es auch zu einer Beräumung von über 300 alten Grabstätten. 1928 wurde die Trauerkapelle errichtet, die seitdem das bauliche, aber auch das kirchliche Herz des Friedhofs darstellt.Nach der Wende 1989 ist der Friedhof 1993 unter Denkmalschutz gestellt worden. Die Berliner Gartendenkmalpflege, startete zugleich in jenen Jahren umfangreiche, oftmals von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gestützte Förderprogramme, um diesen bau- und kunstgeschichtlich ungemein wichtigen Friedhof wieder umfassend zu sanieren und zu restaurieren.(Autor: Klaus-Henning von Krosigk)
Chausseestraße 126
10115 Berlin
U-Bahnhof Oranienburger Tor
Dez., Jan. 8:00 - 16:00 Uhr
Nov., Febr. 8:00 - 17:00 Uhr
Okt., März 8:00 - 18:00 Uhr
Sept., April 8:00 - 19:00 Uhr
Mai-August 8:00 - 20:00 Uhr
Erläuterungen und Friedhofsplan zum ausdrucken
Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe
in Berlin-Brandenburg
Gefördert aus Mitteln: